Samstag, 31. Oktober 2009

Karstregion Aggtelek

Heute machte ich mich auf den Weg in die Karstregion Aggtelek, um Europas größte Tropsteinhöhle zu besichtigen. An der Grenze zur Slowakei ganz im Norden Ungarns befindet sich der Nationalpark Aggtelek, der rund 200 qkm hügelige Karstlandschaft und ein 25km langes Netzwerk von Höhlen und Gängen umfasst. Das Höhlennetz erstreckt sich bis in die Slowakei und 1995 wurde dieser Zwei-Länder-Nationalpark auf der Unesco-Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.

Also ging es morgens mit dem Zug von Miskolc Richtung Aggtelek, genauer zum Bahnhof Josvafö-Aggtelek, der aber noch 30 km entfernt von den Höhlen liegt. Ab Miskolc fuhr ein uralter Zug mit 3 Wagons in einen sehr entlegenen Teil Ungarns, vorbei an zahlreichen Dörfern mitten durchs Nichts...Aber landschaftlich sehr schön.... *g*

Nach ca. 1,5 h kam ich am Bahnhof an, welcher mitten in der Pampa war.

Leider fuhr auch nicht gleich ein Bus weiter und ich musste ca. 1,5 h warten. Um den "Bahnhof" war nichts außer einer Straße und 3 Häuser, die nächste Siedlung war in ca.16 km Entfernung. Da ich nicht per Anhalter fahren wollte, musste ich wohl oder übel warten. Da habe ich mir mal den "Bahnhof" näher angeschaut: Es gab sogar einen Wartesaal:

Die 2.Bezeichnung auf Russisch, da wurden gleich wieder Erinnerungen geweckt. :-) Aber interessanter ist der Blick in den Wartesaal, urgemütlich:


Irgendwann kam dann der Bus und ich habe dem Busfahrer meinen Zettel hingehalten, wo ich hin will. Man darf nicht annehmen, dass hier irgendjemand auch nur eine Fremdsprache spricht: weder Englisch, Deutsch, noch Russisch. Aber ich saß dann im richtigen Bus und weiter ging es durch mehr oder weniger urige Dörfchen Richtung Baradla-Höhle.



Auf serpentinenförmigen Straßen vorbei an wunderschön gefärbten Bergen. Ich glaube Herbst ist eine super Zeit, um hierher zu kommen.

Das Nationalpark-Symbol war an einem Hügel am Rande eines kleinen Dörfchens zu sehen.

Schließlich kam ich bei der Baradla-Höhle an in Aggtelek. Es gibt in Ungarn noch drei weitere Eingänge in Josvafö und in Vörös-to, aber ich hab mir mal den Eingang rausgesucht, der rund ums Jahr definitiv geöffnet hat. Man will ja nicht den beschwerlichen Weg umsonst gemacht haben.
Also schnell ein Ticket gekauft und auf ging es, hinein in den Berg! :-)

Es erwartete mich eine Temperatur von 10 °C, was im Vergleich zu draußen ja noch warm war und eine Luftfeuchtigkeit von 95-98%.



Es gibt einen unterirdischen Fluss Styx auf der ungarischen Seite, auf welchen Bootsfahrten gemacht wurden. Zeitweise ist er trocken, doch wenn starke Regenfälle fallen, sickert das Wasser durch und er füllt sich wieder mit Wasser.

Ein Teil der Höhle wird mit seiner besonderen Akkustik als Konzerthalle genutzt. Jedes Jahr finden hier verschiedenste Konzerte statt von klassischer Musik bis Popmusik.
Wir durften auch eine Kostprobe genießen, dabei werden die Stalaktite und Stalakmite zur Musik unterscheidlich beleuchtet.

Ein Bereich wird Tigerhalle genannt, weil sich an der Decke eine Figur erkennen lässt, die einem Tiger sehr ähnlich sieht. Das Bild ist nicht so optimal, in echt sah es wirklich aus wie ein Tiger ;-)

Es gibt zahlreiche wunderschöne Gesteinsformationen, die unterschiedlich angestrahlt werden und einfach fantastisch aussehen.

Auch ein paar Höhlenbewohner haben wir getroffen. Sie hingen einfach gemütlich an der Decke der Höhle und haben sich vom Blitz der Fotoapparate nicht beeindrucken lassen.

Eigentlich wollte ich zum Abschluss noch ein Foto von mir vor dem Höhleneingang machen, aber hat nicht ganz funktioniert. Dann habe ich mich auf den Rückweg gemacht...

...und gehofft, dass ich wieder gut in Miskolc ankomme! Ein interessanter Tag ging zu Ende. ;-)

And this is how the story ends....

Dienstag, 27. Oktober 2009

Szilvasvarad im Bükk-Gebirge

Am Sonntag (25.10.2009) machten wir uns dann mit dem Bus auf den Weg ins Bükk-Gebirge in den Ort Szilvasvarad nicht weit von Eger. Dort ging es dann mit einer Bergbahn auf in höhere Lagen des Bükk-Gebirges, was übersetzt Buchen-Gebirge heißt.

Oben angekommen konnte man verschiedene Wanderrouten nehmen. Wir sind an einem sehr hübschen See vorbei hinauf zu der Istallosko-Höhle, wo 1912 steinzeitliche Töpferwaren gefunden wurden.

Dann ging es weiter durch die wunderschön gefärbten Wälder. Jetzt im Herbst bietet sich einem einfach ein traumhafter Anblick. Das Wetter hätte nicht besser sein können, die Sonne schien und es waren ca.18 °C.

Auf unserem Weg nach unten kamen wir an einem Schleierwasserfall vorbei.

Wir haben auch ein potentielles Wohnhaus für mich gefunden. :-)

In dem Ort Szilvasvarad befindet sich auch ein Lippizaner-Gestüt, wo hauptsächlich der Fahrpferdetyp der Lippizaner gezüchtet wird. Die Lippizaner der spanischen Hofreitschule kommen von Lipica (Slowenien) nach Piber ins Bundesgestüt (Steiermark). Man kann das Gestüt besichtigen, es gibt sogar eine Ausstellung zur Geschichte und einiger Kutschen, im Ort befindet sich auch ein Pferdemuseum und wir haben auch eine große Auktionshalle gesehen, wo gerade eine Auktion zu Ende war.

Von dem Gestüt hatte man eine super Sicht auf die Berge, es war einfach herrlich. Als ich nach Ungarn kam, hätte ich nie gedacht, dass es hier überhaupt Berge gibt!!!

Entdeckungstour durch die Pusta

Am Samstag haben Steve und ich ein Auto gemietet und sind losgefahren in Richtung Pusta. An was denkt man denn, wenn man Ungarn hört? Salami, Paprika, Balaton und Pusta.... Da wollten wir uns diese doch auch mal anschauen! Auf dem Weg dahin kamen wir am Theißsee vorbei, welcher Ungarn größter Stausee, der 1973 zur Regulierung der Theiß-Hochwasser ausgehoben wurde.

Dann sind wir weiter gefahren nach Hortobagy, einem Dorf in der Pusta. Dort haben wir eine Kutschfahrt durch die Pusta mitgemacht. Ein Csikos (Pferdehirte) hat die ungarische Post präsentiert- auf 5 Pferden.

Dann haben sie noch andere Dinge gezeigt, die die Pferde früher in der Pusta können mussten. Auch das Hinlegen gehörte dazu, um nicht gesehen zu werden.

Auch typisch früher war die Nutzung von Ochsen vor dem Karren, welche nur durch die Stimme gelenkt wurden. Dann ging es weiter mit der Kutsche :-)

Vorbei an Herden von Graurindern, die nun wieder in Ungarn gezüchtet werden, nachdem sie fast ganz verschwunden waren.


Mit der Kutsche durch endlose Weiten, einfach nur flach so weit man schauen kann. Ich hätte mich am liebsten auf eins der Pferdchen geschwungen und wär losgaloppiert! :-)
Anschließend waren wir im Hirtenmuseum, wo gezeigt wurde wie die Menschen früher von der Tierzucht in der Pusta gelebt haben.
Die Neunbogenbrücke wurde 1833 über den sumpfigen Fluss Hortobagy gebaut und ist die längste Steinbrücke Ungarns. Früher war hier ein großer Handelsplatz.

Danach sind wir weiter gefahren nach Debrecen, welches die 2.größte Stadt in Ungarn ist. Dort haben wir uns nur ein wenig die Innenstadt angeschaut. Hier zu sehen die Große Reformierte Kirche.

Zur Krönung des Tages gab es Pizza, die Liebkingsspeise von Steve- einmal Monstercalzone!